Frank R. Keller ist seit Juni 2019 Vorstand der elumatec AG. Im 360°-Interview zieht der Manager eine erste Zwischenbilanz rund um Produkte, Prozesse und Projekte. Der gelernte technische Zeichner und studierte Elektrotechniker hat sich in verschiedenen Topmanagement-Funktionen im In- und Ausland eine hohe Expertise angeeignet. Bei elumatec strebt er nach handfesten Verbesserungen. Dabei richtet er den Blick konsequent nach vorn: „Unser Anspruch muss sein, die Nummer eins am Markt zu sein – heute und in Zukunft.“
Herr Keller, Sie haben in Ihrer Antrittsrede elumatec als starke Marke bezeichnet, die eine große Zukunft vor sich habe. Was ist Ihre Strategie, um diese Zukunft zu sichern?
elumatec hat sich tatsächlich eine einmalige Position am Markt erarbeitet. Wir genießen hohes Vertrauen bei den Kunden auf Basis unserer Historie und durch persönliche Beziehungen. Im Gespräch mit den Kunden stelle ich immer wieder fest, dass sie sich mit unseren Produkten identifizieren und eine emotionale Bindung zu ihnen haben. Sie sind unsere Partner. Diesen Vorteil müssen wir nutzen, wenn wir elumatec immer wieder fit für die Zukunft machen.
Fit für die Zukunft, das klingt nach umfangreichen Programmen.
Ja, und diese Programme sind bei uns eigentlich ein kontinuierlicher Prozess. Dennoch geht es diesmal richtig intensiv zur Sache. Das wird dazu führen, dass elumatec in den nächsten Jahren in allen Bereichen stärker wird. Bei den Produkten, bei den internen Abläufen und in der weltweiten Wahrnehmung von außen. Zunächst haben wir unserer Produktion ein Fitnessprogramm verordnet. Wir werden die Arbeitsabläufe verschlanken und beschleunigen. Bis Ende 2020 machen wir damit einen deutlichen Sprung in Sachen Effizienz und Qualität. Parallel dazu arbeiten wir natürlich an unseren Produkten und zwar in allen Segmenten, damit wir weiterhin führend bei Innovationen sind. Und wir stehen vor einem wegweisenden Softwareprojekt: Die Voilàp Gruppe wird SAP HANA einführen, ein System, mit dem wir unsere Geschäftsprozesse optimal unterstützen werden. Die Einführung bei elumatec beginnt 2020. Insgesamt sehe ich die technologische Entwicklung und die Digitalisierung als Chance, uns vom Wettbewerb stärker abzusetzen. Und ich bin sehr optimistisch: Es wird uns gelingen, indem wir den Wandel im Unternehmen weiterhin zum Programm machen.
Ist das überhaupt nötig? elumatec ist doch in vielen Bereichen Weltmarktführer.
Wir bauen Maschinen, die ganz vorn mitspielen, wenn ich mir etwa unsere 6er-Serie anschaue. Wir liefern hohe Qualität, die ihren Preis hat. Dieser Preis rechtfertigt sich über unser Gesamtpaket: Top-Produkte, bester Service, schnelle Lieferung von Ersatzteilen und digitaler Mehrwert durch Software. Das alles ist nur nachhaltig, wenn man sich ständig anpasst durch Verbesserungen, die unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten.
Apropos Software. Welche Rolle spielt elusoft in der Strategie für die Zukunft?
Eine entscheidende, insbesondere im Zusammenspiel mit den Software-Entwicklern bei elumatec. Dank elusoft und der Software eluCad sind wir im digitalen Bereich sehr gut positioniert. Und die neue eluCloud hilft den Kunden vom ersten Tag an, die Effizenz ihrer elumatec Maschinen zu messen und zu steuern.
Die eluCloud Produktgruppe gibt unseren Kunden ein mächtiges Werkzeug an die Hand. Die Kunden wollen, dass Aufträge zügig in der Produktion durchlaufen, exakt kalkulierbar sind und Termine eingehalten werden. eluCloud ermöglicht es, Abweichungen vom gewünschten Fertigungsablauf schnell zu erkennen und hilft bei der strukturierten Fehlersuche sowie Fehleranalyse. Diesen Vorteil werden wir noch stärker in den Markt kommunizieren.
Wie sehen Sie elumatec international aufgestellt?
Auch hier richten wir den Blick auf die Zukunft. elumatec generiert bereits jetzt 80 Prozent des Umsatzvolumens im Ausland. Damit ist der Grundstein gelegt für erfolgreiches Wirtschaften. Wir haben zudem Expansionspläne: In Spanien werden wir 2020 eine neu gestaltete Gesellschaft aufbauen. Dazu kommt ein Pilotprojekt in Mexiko, bei dem wir gemeinsam mit Voilàp einen Shared-Service-Bereich aufbauen. Ziel ist es, gemeinsam Synergien innerhalb der Gruppe zu erzielen. Denn damit gewinnen wir enorm an Effizienz.
elumatec, so hieß es, werde durch Sie als neuen Vorstand gestärkt.
Ich verstehe mich als Teammitglied. Meine Aufgabe ist es, für unsere Beschäftigten, die elumatec täglich mit Leidenschaft und Herzblut voranbringen, die besten Rahmenbedingungen zu schaffen. Damit wir Eigenverantwortung leben, Spaß an unserer gemeinsamen Arbeit haben und dadurch unsere Kunden begeistern. Ich bin in meinem beruflichen Werdegang sehr viel gereist und habe viel Zeit im Ausland verbracht. Diese Konstellation erweist sich als klarer Vorteil. Ich kenne die deutsche und die internationale Sicht und kann dadurch wichtige Impulse geben.
Möchten Sie noch ein abschließendes Statement abgeben?
Zum einen möchte ich betonen, dass ich mich bei elumatec sehr wohl fühle und dass ich jeden Tag Spaß und Freude daran habe, das Unternehmen voranzubringen. Scherzhaft sage ich manchmal: „Das hier wird mein Meisterstück.“ Wir sind zwar längst ein international erfolgreiches Unternehmen, aber unser Blick wird sich immer gezielt auch auf neue Märkte und neue Technologien richten. Diese großen Chancen können wir dank unseres starken Gesellschafters, der Voilàp Gruppe, wahrnehmen, was ein bedeutendes Plus für unsere Kunden und Mitarbeiter ist. Wir sind immer die Nummer eins gewesen und wir sind auch jetzt die Nummer eins. Das ist und bleibt unser Anspruch. Unsere Kunden sehen das genauso. elumatec, das ist einfach der Maßstab in der Branche. Dazu stehe ich und dafür setze ich mich mit voller Kraft ein.